Hans-Joachim Eckstein zieht zur Klärung der kontroversen Diskussion folgende Quellen heran: zunächst und vor allem den Galaterbrief, in zweiter Reihe die übrigen Paulusbriefe und die traditionsgeschichtlich bestimmenden Quellen. Die Darstellung folgt dem Duktus der paulinischen Argumentation. Hans-Joachim Eckstein führt jeweils zu den strittigen Fragen und Textstellen in die Positionen und Argumente der bisherigen Forschung ein. Er orientiert sich dabei am Argumentationsgefälle der Paulusbriefe und am Kontext der widersprüchlich interpretierten Stellen. Dadurch wird eine voreilige einseitige Wahrnehmung und tendenzielle Deutung der paulinischen Aussagen zum Gesetz vermieden. Die Untersuchungen der alttestamentlichen Tradition zeigt, dass der Schriftgebrauch des Apostels wesentlich differenzierter zu beurteilen ist, als weithin üblich. So sehr für Paulus der gekreuzigte Christus der Schüssel für das Verständnis der alttestamentlichen Texte ist, so sehr knüpft er doch auch an die von ihm zitierten Aussagen des Alten Testament an. Seine Exegese alttestamentlicher Aussagen ist weit kontextbewusster und überlegter als häufig vorausgesetzt.