Der bekannte Theologe, Autor und Musiker, Hans-Joachim Eckstein, hat mit seinem Buch „Sorge dich nicht, vertraue“ ein neues Werk vorgelegt. Hierbei handelt es sich nicht um ein Sachbuch, wie man vielleicht denken könnte. Der Autor nähert sich dem Thema „Sorgen“ stattdessen mit etwas längeren thematischen Einführungen, sozusagen als Kapitelbeginn, vor allem aber auch mit Gedichten, Meditationen und Gebeten. Zum Teil, aber nicht nur, werden von ihm bestimmte Bibelstellen oftmals äußerst pfiffig ausgeleuchtet.
Dem Leser ist es unbenommen, sich nur einzelne Kapitel, die man anhand eines Inhaltsverzeichnisses heraussuchen kann, herauszupicken oder das Werk von vorne bis hinten zu lesen. Allerdings eignet sich dieses Buch nicht als Gute-Nacht-Lektüre, die man so anbei in ein oder zwei Stunden konsumieren kann, dazu sind die Texte zu dicht und tiefschürfend geschrieben. Es lohnt sich vielmehr, das Buch immer einmal wieder zur Hand zu nehmen und nach der Lektüre des einen oder anderen Impulses diesen sacken zu lassen und darüber nachzudenken.
Der Autor hält kein Plädoyer für eine, wie er selbst schreibt, „unvernünftige Sorglosigkeit“. Er sieht „weitsichtige Vorsorge“ bzw. „Fürsorge“ als biblisch fundiert. Es geht ihm mit seinem Werk vielmehr darum, Ruhe vor einer den Schlaf raubenden „Besorgnis“ zu vermitteln. Damit ist dieses Buch gerade auch in diesen Krisenzeiten hervorragend als Lektüre geeignet. Hans-Joachim Eckstein gelingt es, den Blick des Lesers, der sich mitnehmen lässt von den Gedanken des Schriftstellers, wieder zu weiten und nach oben auf Gott zu richten, einem liebenden Gott, der in der Gestalt des Jesus aus Empathie mit den Schwestern Marta und Maria Tränen vergossen hat.
Gerade diese Stelle hat mich sehr fasziniert. Ich kannte die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus, des Freundes von Jesus. Mir war aber noch nie der Gedanke gekommen, dass Jesus von vorneherein wusste, dass er Lazarus wieder von den Toten zurückholen würde. Seine Tränen vergisst Jesus also nicht aus Trauer über den Tod, sondern aus Mitleid mit den Schwestern des Lazarus. Das sind so Kapitel in diesem Buch, die das Werk einfach schlichtweg lesenswert machen, weshalb ich es für unbedingt empfehlenswert halte.